Home
| Veranstaltungen | Ausschreibung | Profil/Programm/Geschäftsordnung | Personen/Projekte



Martina Allen 
[martina.allen@uni-konstanz.de]


_________________________

KollegiatInnen
Koordinator
HochschullehrerInnen



The Politics of Genre


Projektskizze

Ausgehend von der Beobachtung, dass Vermischung und Übertretung von Gattungskonventionen zu den auffallendsten Merkmalen postmoderner Literatur zählen, widmet sich diese Dissertation der Erforschung der diskursiven Dimension von Gattungsentgrenzungen im postmodernen anglophonen Roman.
Im Zentrum der gegenwärtigen Auseinandersetzung mit Gattungsfragen steht scheinbar die Vorstellung der Interdependenz von Gattungskonventionen und soziokulturellen Dominanten, nach welcher Literatur bestimmte gesellschaftliche Normen und Weltanschauungen sowohl veranschaulicht als auch perpetuiert. Allerdings impliziert die Vorstellung, dass die Beschaffenheit fiktionaler Welten unsere Wahrnehmung der Realität beeinflusst, umgekehrt die Möglichkeit der aktiven Veränderung der Welt durch Literatur. Wenn Literatur stets auch als Metapher für die Welt dient, bedeutet die Übertretung generischer Konventionen immer auch die Veränderung des Erwartungshorizonts und somit der Sicht auf die Welt. Umgekehrt bewirken Veränderungen in der Wahrnehmung der Realität die Veränderung literarischer Konventionen, unter anderem die Entstehung neuer Gattungen. Wie dieser Dialog zwischen Text und Realität durch die Auseinandersetzung mit Gattungskonventionen im postmodernen Roman erstens reflektiert und zweitens restrukturiert wird, soll anhand von vier exemplarischen Romanen demonstriert werden.

Departing from the observation that generic permutations and transgressions are among the most prominent features of postmodernist fiction, this dissertation aims at exploring the discursive dimension of these violations of literary norm. It seems that at the core of the postmodernist preoccupation with generic matters lies the contention that genre conventions are intricately interlinked with the manifold social and historical forces at work at the time of production. According to this view, fiction both reflects and perpetuates social norms and Weltanschauungen. However, implicit in the view that the structure of fictional worlds influences how we see and interpret our world is the possibility of gradually reshaping the world through fiction. If fiction indeed provides a metaphor for the real world, then the transgression of generic conventions leads to an alteration in the horizon of expectation which in turn alters our conception of the world. Changes to our perception of reality likewise lead to changes in literary conventions or even the emergence of new genres. How exactly this dialogue between text and reality is reflected and restructured in postmodernist fiction through generic play shall be illustrated using four exemplary novels.

Curriculum Vitae

2010 - 2012

Lehraufträge an der TU Darmstadt

seit 2010 Stipendium im Rahmen des Graduiertenkollegs „Das Reale in der Kultur der Moderne“
2009 Calliopean Prize des Instituts für England- und Amerikastudien an der Goethe-Universität Frankfurt für die Magisterarbeit „Postmodernist Intertextuality in David Mitchell’s Cloud Atlas

seit 2008

Doktorandin an der Goethe-Universität Frankfurt

2008 Erlangung der Magistra Artium in Englischer Philologie und Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe-Universität in Frankfurt
   
Lehre  
WS 2011/12

Proseminar „Postmodern Fiction“ an der TU Darmstadt

SoSe 2011

Proseminar „Theory and Analysis of Modern Drama“ an der TU Darmstadt

SoSe2010 Proseminar „Shipwrecks, Desert Islands and Savage Beasts – Robinson’s World(s)“ an der TU Darmstadt
Vorträge  
2011

„Generische Welten - Literarische Gattungen als Kategorien des Wissens und metaphorisierte Weltanschauungen“ im Rahmen der interdisziplinären Graduiertentagung „Kategorien zwischen Denkform, Analysewerkzeug und historischem Diskurs", Graz, Mai 2011

„Construction Kits for World-Making“ im Rahmen der Graduiertentagung “Real Worlds: (Dis)locating Identities” an der University of Massachusetts, April 2011