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Das Promotionsprojekt beschäftigt sich aus ethnologisch-soziologischer Perspektive und mittels ethnographischer Methoden mit den diskursiven und narrativen Ordnungen, wissenskulturellen Praktiken und Techniken sowie den Artefakten und Materialisierungen bezüglich des Konzepts ‚Trauma‘, die in der Vorbereitung auf prekäre Erfahrungen in helfenden Berufen zum Tragen kommen. Dabei soll der Untersuchungsgegenstand des Traumas aus einer befremdenden und agnostischen Grundhaltung in einem Feld untersucht werden, in dem Traumatisierung als ein problematischer ‚Einbruch des Realen‘ verstanden wird und verhindert werden soll. Das Projekt setzt bei der Beobachtung diverser Autoren (Fassin & Rechtman, Bracken & Petty, Neocleous) an, dass der Begriff Trauma weltweit zunehmend verwendet wird, wodurch in paradox erscheinendem Gestus zugleich eine politisierte Universalisierung als auch eine Subjektivierung menschlichen Leidens vorangetrieben wird. Dieser Prozess wird unter anderem durch die Produktion medizinischer und psychologischer ‚Fakten‘ gestützt, die als Belege für die Anerkennung dieses Leidens eingefordert werden. Organisationen, die sich humanitären Grundsätzen verschrieben haben und deren Mitarbeiter in helfender Funktion in der Krisen- und Katastrophenbewältigung tätig sind, werden dabei jedoch nicht nur im Anschluss an Krisen und Katastrophen aktiv, sondern auch vorbereitend im Rahmen von Trainings und Ausbildungen, durch die antizipierend die arbeitsbedingte Traumatisierung dieser Mitarbeiter verhindert werden soll. Anhand teilnehmender Beobachtungen solcher Ausbildungen in vergleichender Perspektive zwischen Deutschland und Nicaragua sowie den sich darin entfaltenden Interaktionen zwischen den Beratern und den Mitarbeitern (nationaler und internationaler) humanitärer Organisationen zielt das Projekt also darauf ab, die soziokulturellen Erscheinungs- und Umgangsformen solcher Bemühungen, eine arbeitsbedingte Traumatisierung zu verhindern, herauszuarbeiten.
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