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Das Dissertationsprojekt „Epochen und Figurationen des ‚deutschen Geistes’“ untersucht den „Geist“ als das emblematische Chiffre eines spezifischen deutschen Kulturmodells, das Identitätsfigur und identitätsstiftender Begriff zugleich ist und als solches in der Zeit der Nationalstaatenbildung (und damit der Ausbildung einer nationalen Identität) wirkmächtig wird und es über das neunzehnte Jahrhundert hinaus bleibt. Ausgehend von den Krisendiskursen des frühen zwanzigste Jahrhunderts (u.a. Schmitt, Kantorowicz, Troeltsch, Mann, Hofmannsthal, Borchardt, Pannwitz) steht dabei insbesondere die Frage des kulturellen Anschlusses nach 1945 zur Diskussion, in der das nationale Emblem des „deutschen Geistes“ desavouiert, nicht aber die bislang in ihm gebündelten Denkfiguren – Humanität, Bildung, Weltbürgertum, Welt-Verstehen, die deutsche Territorialstaatsproblematik, eine spezifische Idealismus- und Romantikrezeption, Reichs- und Europadenken –, die sich ausdifferenzieren.
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