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Katharina Weinstock
[weinstock@freiekritik.org]

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KollegiatInnen
Koordinator
HochschullehrerInnen





Projektskizze

Das Fundobjekt ist ein Schlüsselmotiv der Moderne. In der Ästhetik des gefundenen Objekts kristallisieren sich die Grundzüge des modernen Kunstbegriffs, welcher ästhetische Erfahrung inmitten der alltäglichen Lebenswelt verortet. Als letzte Konsequenz dessen, was sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Montage-Technik des Kubismus ankündigt hatte, hat der Umgang mit gefundenen Dingen das Kunstschaffen des 20. und 21. Jahrhunderts durch und durch geprägt. Trotzdem steht eine erschöpfende Analyse des Fundobjekt-Phänomens immer noch aus.
Das mag daran liegen, dass Fundobjekte in höchstem Maße transitorisch sind: Ihre wissenschaftliche Relevanz besteht weniger in dinglichen Eigenschaften, als vielmehr in den komplexen Strukturen und Prozessen, die sie umgeben. Ebensolchen ‚unwillkürlichen’, irritierenden, inspirierenden Begegnungen mit Fragmenten der Wirklichkeit widmet sich meine Untersuchung. Um das notwendig erfahrungsbezogene Fundobjekt wissenschaftlich in den Blick zu rücken, bedient sie sich Dokumentationen von Fundsituationen – in bildlich-textueller, literarischer, wie auch künstlerisch-installativer Form.
Fundobjekte, das sind Dinge, die im semantischen Spiel imaginativer Belehnungen eine eigentümliche Sogkraft entwickeln, welche ihre ehemals klar definierte Konturen zum changieren bringt. In diesem Sinne verspricht das Fundobjekt wesentliche Aufschlüsse über die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Realen zu geben: Über ungewöhnliche Begegnungen mit gewöhnlichen Dingen, deren rohe Materialität eine Reibungsfläche bietet, welche die überbordenen Signifikationsprozesse künstlerischer Inspiration zu entfachen vermag.

Kurzinformation zur Person

Studium der Fächer ‚Kunstwissenschaft und Medientheorie’, ‚Philosophie und Ästhetik’ und ‚Kuratorische Praxis’ an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Begleitstudium ‚Angewandte Kulturwissenschaften’ am Zentrum für angewandte Kulturwissenschaften des Karlsruhe Institute of Technology. Gaststudium der Fächer ‚Kulturwissenschaften’ und ‚Kunstgeschichte’ an der Humboldt Universität Berlin. Dezember 2011 Magister Artium an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe mit einer Arbeit zum Thema „Mémoire Involontaire – Objet Ambigu – Objet Trouvé. Versuch einer Theorie des Fundobjekts“. Seit September 2012 Stipendiatin am Graduiertenkolleg „Das Reale in der Kultur der Moderne“, Universität Konstanz.

  Vorträge

2012

„Von ungewöhnlichen Begegnungen mit gewöhnlichen Dingen. Das Fundobjekt als Modellfall ‚materialer Bedeutung’“. Beitrag zur internationalen Konferenz „Material Meanings. Third Biannual conference of the European Network for Avant-Garde and Modernism Studies“, University of Kent (Canterbury), 7-9 September 2012.

„Zu einer Theorie des Fundobjekts“. Vortrag in der Reihe „Aktuelle Arbeiten aus Kunstwissenschaft und Medientheorie“, Badischer Kunstverein (Karlsruhe), 10. Juli 2012.
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2011

„In search of an aesthetic perspective. Marcel Proust's conception of imagination“. Beitrag zur internationalen Konferenz „Imagining Imagination“, Royal College of Art (London), 10.-11. Juni 2011.
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