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Das Projekt untersucht den Perspektivenbegriff in der aktuellen Wissenschaftstheorie, insbesondere in der Debatte um wissenschaftliche Beobachtung und wissenschaftliche Repräsentation. Meine zentrale Frage ist: Welche Rolle spielt der Begriff der Perspektive in der Debatte um wissenschaftliche Repräsentation? Die wissenschaftliche Repräsentation hat van Fraassen in "Scientific Representation: The Paradoxes of Perspective" als perspektivisch beschrieben. Diese grundlegende Diagnose wirft jedoch zahlreiche weitere Fragen auf: Was bedeutet Perspektive in diesem Zusammenhang? Welche Charakteristika werden also über wissenschaftliche Repräsentation ausgesagt? Wie können wir den aus bildlichen Kontexten stammenden Begriff der Perspektive auf etwas beziehen, das nicht bildlich ist? Welche Gemeinsamkeiten bestehen zwischen Bildern und den ganz verschiedenen Formen wissenschaftlicher Repräsentation, wie mathematischen Modellen, Diagrammen etc., die diese Übertragung des Begriffes rechtfertigen können? Erfordert eine solche Charakterisierungen einen neuen engeren Begriff wissenschaftlicher Perspektivität – dies lehnt van Fraassen ab? Die Probleme von van Fraassens Perspektivität und ihrer Stellung als "Bedingung der Möglichkeit des Gebrauchs von wissenschaftlichen Repräsentationen" werden analysiert und ein Lösungsvorschlag herausgearbeitet. Hieraus sind grundlegende Klärungen und Analysen dessen, was wissenschaftliche Repräsentationen sind und welche Rolle sie in der Untersuchung wissenschaftlicher Gegenstandsbereiche spielen, zu erwarten. Die Frage nach dem Antirelativismus, die van Fraassen mithilfe seines Perspektivismus wissenschaftlicher Repräsentation im Sinne eines empiristischen Strukturalismus beantworten will, steht darüber hinaus im Zentrum meines Interesses.
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