Solidarische Wirtschaft, Commons und Klimapolitik

Angesichts der Analysen des gegenwärtigen Zustands der Welt verfällt man schnell in Hoffnungslosigkeit. Deswegen finde ich es wichtig, in der Lehre auch den Blick auf Alternativen zu richten, die es heute schon gibt - und sei es im kleinen Maßstab. Das große Engagement der Studierenden und der Initiativen, die bereit waren, mit uns zu arbeiten, fand ich wirklich beeindruckend.
Dr. Katharina Bodirsky

Fachbereich: Soziologie

Dozentin: Dr. Katharina Bodirsky

In diesem Seminar setzen sich Studierende der Soziologie damit auseinander, wie Initiativen der Solidarischen Ökonomie versuchen, Alternativen zu dominanten wirtschaftlichen Logiken und den damit verbundenen gesellschaftlichen Naturverhältnissen zu schaffen und darüber auch Klimapolitik betreiben. Initiativen der Solidarischen Ökonomie wollen Werte wie die Befriedigung elementarer Bedürfnisse, sozialen Nutzen und Nachhaltigkeit verwirklichen statt nach Profit zu streben. Darunter fallen unter anderem auch sogenannte Commons. Der Begriff der Commons umfasst zum einen natürliche Ressourcen – wie das Klima – die gemeinschaftlich genutzt werden, wird zum anderen aber auch für gemeinschaftliche Projekte neuerer Art, die Alternativen zu Markt und Staat etablieren wollen, verwendet. Im Rahmen des Projektseminars führen Studierende kleine ethnographische Studien zu Initiativen dieser Art in und um Konstanz durch. Methodisch setzen sich die Teilnehmenden des Seminars insbesondere auch mit Ansätzen der kollaborativen und aktivistischen ethnographischen Forschung auseinander. Studierende stellen ihre Ergebnisse in Form von Beiträgen für eine öffentliche Posterausstellung vor. Diese enthält auch Audio- und Videoelemente und wurde in Kooperation mit der VHS und dem Haettelihof gezeigt.

Was Studierende sagen:

Durch das Seminar konnte ich theoretisches Wissen aus meinem Studium direkt mit Praktischem verbinden und innerhalb eines eigenen Forschungsprojekts umsetzen. Durch unser Projekt konnten wir eine Verbindung zwischen Universität und Stadt aufbauen, die sich auch noch lange über das Seminar hinausgezogen hat und immer noch tut. Durch das Seminar habe ich eine neue nachhaltige Initiative in Konstanz kennengelernt, bei der ich mich seither aktiv als Mitglied engagiere.
Lili, teilnehmende Studentin