Das Fortbildungsprogramm „Kompetenzbausteine für Integrationsbeauftragte“

Die erste Säule des KKI - Innovative Qualifizierungsangebote

Die Teilnehmer*innen und Dozent*innen des prototypischen Durchlaufs im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration
Die Teilnehmer*innen und Dozent*innen des prototypischen Durchlaufs im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration

Sie sind Integrationsbeauftragte*r im Land Baden-Württemberg? Dann finden Sie hier die passende Fortbildung!

Das Forschungsinstitut gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) hat in Zusammenarbeit mit der Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Konstanz (AWW) sowie mit Unterstützung des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine berufsbegleitende Fortbildung entwickelt, die sich an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis mit den Herausforderungen des breiten Berufsfeldes von Integrationsbeauftragten beschäftigt. Ihr flexibler Aufbau orientiert sich an den Bedürfnissen der Teilnehmenden. Im Folgenden finden Sie alle relevanten Informationen zum Programm.


Übersicht

Die Arbeit von Integrationsbeauftragten zeichnet sich durch eine hohe Dynamik und vielfältige Aufgabenbereiche aus. So handhaben sie häufig viele Projekte nebeneinander und müssen mehrere Politikfelder gleichzeitig im Blick behalten. Neben der Erfüllung ihres Auftrags, den Menschen in ihrer Gemeinde oder ihrer Stadt Partizipationsmöglichkeiten und Chancengleichheit zu bieten, stehen Integrationsbeauftragte vor der Aufgabe, die passenden Netzwerke zu entwickeln und bereit zu stellen, sich in den Diskursen der Einwanderungsgesellschaft auszukennen und sich in der Welt der Verwaltung Geltung zu verschaffen.

Die Idee des Fortbildungsprogramms „Kompetenzbausteine für Integrationsbeauftragte“ ist es, diese Vielfalt der Aufgaben und Wissensbereiche der Integrationsbeauftragten in einem Programm zu bündeln und zu erweitern – und damit die Professionalisierung und Praxisentwicklung im Feld der kommunalen Integrationsarbeit zu unterstützen.

Das Fortbildungsprogramm zeichnet sich durch eine besondere Praxisnähe aus: So wurde bereits in der Entwicklungsphase im Zuge prototypischer Durchläufe die stetige Rückbindung an die kommunale Integrationsarbeit und Feedback aus deren praktischer Umsetzung gewährleistet.

Auf diese Art und Weise soll zum einen Orientierungswissen zu wesentlichen Ablauf- und Arbeitsprozessen in der kommunalen Integrationsarbeit geboten werden. Zum anderen wollen sich die „Kompetenzbausteine für Integrationsbeauftragte“ an aktuellen Themen und Herausforderungen orientieren. Daher besteht die konzeptionelle Besonderheit des Fortbildungsprogramms darin, dass es entsprechend der Bedarfe der Teilnehmenden stetig weiterentwickelt wird und weitere Kompetenzbausteine folgen.


Die wichtigsten Informationen auf einen Blick

Zielgruppe

Integrationsbeauftragte aus Baden-Württemberg

Zertifizierung

  • Zertifikat zu jeweiligem thematischen Schwerpunkt (Microredential) durch Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Konstanz
  • Voraussetzung: Teilnahme an mindestens fünf Kompetenzbausteinen
  • Auf die Teilnehmenden zugeschnittene Prüfungsformate

Kosten

  • Kosten: 120,00€ pro Kompetenzbaustein
  • Förderung: Die Kosten können in Absprache vom Arbeitgeber/ der Arbeitgeberin übernommen werden

Programm 2024_2025 und aktuelle Kompetenzbausteine

Leitlinien und Aufgaben im Integrationsfeld: Beauftragungen kennen und kommunale Integrationsarbeit gestalten

Stefan Schlagowsky-Molkenthin, Stadt Singen, Peer-to-Peer

Kursbeschreibung:

Der Kurs richet sich an Integrationsbeauftragte, die sich intensiv mit Fragen der Beauftragung und der Ausrichtung kommunaler Integrationsarbeit beschäftigen wollen.

Leitfrage:

Inwiefern kennen Integrationsbeauftragte ihre Beauftragung im Gesamtgefüge Integration und wie können sie ihre Arbeit systematisch nach innen und nach außen ausrichten?

Diese Kompetenzen erwerben Sie:

  • Kenntnisse über die Strukturen und Kooperationsmöglichkeiten im Gesamtgefüge kommunaler Integrationsarbeit
  • Umgang mit Leitlinien und Gesetze im Integrationsfeld: Zur Beauftragung der Integrationsbeauftragten in bundes- und landesbezogenen integrationspolitischen Dokumenten wie bspw. dem Aufenthaltsgesetz, NAP-I, Koalitionsvertrag oder auch der VwV-IB
  • Überblick zu Systemen und Akteur*innen der Integration und Gestaltung einer gute Zusammenarbeit mit Interne und externe Integrationsakteur*innen

Spielregeln in der Verwaltung: Abläufe und Vorgänge in der Verwaltung verstehen und optimieren

 Manuela Voith, Stadt Winnenden, Peer-to-Peer

Kursbeschreibung:

Der Kurs richtet sich an Integrationsbeauftragte, die ihre Verwaltungskenntnisse auffrischen wollen oder ihre verwaltungstechnischen Abläufen optimieren wollen.

Leitfrage:

Wie können Integrationsbeauftragte die verwaltungstechnischen Abläufe ihrer alltäglichen Arbeit nachhaltig gestalten? 

Diese Kompetenzen erwerben Sie:

  • ­Kenntnisse über grundsätzliche Vorgänge in der kommunalen Verwaltung, wie beispielsweise dem Verfassen eines Sachberichts
  • Überblick Systeme der Verwaltung, wie bsp. Ablagen oder digitale Verwaltungstools
  • Gestaltung von funktionierenden Abläufen und Nachhaltigkeit verwaltungstechnischer Arbeit

Einbürgerung in Deutschland: Einbürgerungsprozesse verstehen und gestalten

Lisa Mende, Universität Konstanz, Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft und Exzellenzcluster "The Politics of Inequality", wissenschaftlicher Input

Kursbeschreibung:

Der Kurs richtet sich an Integrationsbeauftrage, die sich mit Fragen von Einbürgerung und deren Gestaltung durch kommunale Integrationsakteur*innen beschäftigen wollen.

Leitfrage:

Was müssen Integrationsbeauftragte über Einbürgerungsprozesse wissen, um lokale Abläufe einzuschätzen und mitgestalten zu können? 

Diese Kompetenzen erwerben Sie:

  • Handlungs- und Kommunikationskompetenz im Bereich Einbürgerung
  • Informationen zum aktuellen Stand des Einbürgerungsrechts
  • Kenntnisse zur Rolle von Kommunen in Einbürgerungsprozessen und Perspektivierung von Problemen
  • Überblick Good-Practice Beispiele für Einbürgerungsprozesse
     

Positionierung, Zielsetzungen und Strategien der integrationspolitischen Arbeit - eine Praxisübertragung

Anne Kathrin Müller, Expertin für Diversity und Coaching

Kursbeschreibung:

Der Kurs richtet sich an Integrationsbeauftragte, die sich mit den eigenen Zielsetzungen und Priorisierungen in ihren Arbeitsprozessen strategisch auseinandersetzen wollen.

Diese Kompetenzen erwerben Sie:

  • Selbstmanagement, Entwicklung einer Werthaltung gegenüber dem Auftrag, Bewusstwerdung für die eigene Rolle sowie für die Priorisierung von Aufgaben
  • Zielsetzungen der integrationspolitischen Arbeit reflektieren
  • Haltungsentwicklung und Optimierung der Selbstorganisation

Leitfrage:

Wie können Integrationsbeauftragte ihre Selbstorganisation strategisch gestalten? 

Entwicklungen der Integrationspolitik in Baden-Württemberg: Rückblicke und Perspektiven

Sebastian Altemüller, Referat Grundsatz Integration, Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration

Kursbeschreibung:

Der Kurs richtet sich an Integrationsbeauftrage, die sich nochmals mit der Entstehungsgeschichte als auch mit den aktuellen Fragen und Entwicklungen der Integrationspolitik in Baden-Württemberg beschäftigen wollen.

Leitfrage: 

Wie können Integrationsbeauftragte ihre Arbeit durch einen Blick in die Entstehung und Entwicklung der inrgationspolitischen Strategien besser verstehen?

Diese Kompetenzen erwerben Sie:

  • Historische Einordnungen und Kenntnisse über aktuelle Entwicklungen in der Integrationsstrategie Baden-Württembergs
  • Kenntnisse zu politischen Hintergründen und Entscheidungen in der Migrations- und Integrationspolitik Baden-Württmbergs
  • Überblick über Vorstellungen und gesellschaftlichen Debatten um Integration
  • Einordnungen und Visionen zur Praxisentwicklung kommunaler Integrationsarbeit in Baden-Württemberg

Integrationsarbeit zwischen Inklusion und Exklusion - Drei Formen des Umgangs mit Differenz

Dr. Kathrin Leipold, Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Universität Konstanz, wissenschaftlicher Input

Kursbeschreibung:

Der Kurs richtet sich an Integrationsbeauftrage, die sich damit beschäftigen wollen, dass ihre Arbeit stets von der Spannung getragen ist, dass sie stets mit Differenzierungen und Benennungen arbeiten, die sie grundsätzlich vermeiden wollen.

Leitfrage:

Wie gestalten Integrationsbeauftragte ihre Arbeit als Arbeit an und mit Differenzierungen?

Diese Kompetenzen erwerben Sie:

  • Fachkenntnisse über den Umgang mit gesellschaftlichen Differenzierungskategorien wie zum Beispiel Alter, Herkunft oder Geschlecht.
  • Reflexionen zum aktuellen Stand der Forschung sowie zu den wichtigsten Ansatzpunkten für den produktiven Umgang mit Differenzierungen.
  • Kenntnisse über die Möglichkeiten des Umgangs mit Kategorien in der Integrationspraxis

Zugewanderte besser informieren: Wie erreichen wir unsere Zielgruppen mit Informationen und Angeboten?

Sylvia Fall, Stadt Emmendingen, Peer-to-Peer

Kursbeschreibung:

Der Kurs richtet sich an Integrationsbeauftragte, die sich mit einer ziegruppenspezifischen Informationsweitergabe sowie mit dem Aufstellen zielgruppenorientrierter Angebote beschäftigen wollen.

Leitfrage:

Wie kann es gelingen, Informationsbedarfe von Zugewanderten zu kennen, Formate zur Informationsweitergabe anzubieten sowie lokale Angebote bei den Zielgruppen bekannt zu machen?

Diese Kompetenzen erwerben Sie:

  • Kommunikationskompetenz
  • Kenntnisse über die Analyse von Informations- und Beratungsbedarfen von Zugewanderten vor Ort
  • Hintergründe zu Informationsverhalten
  • Fähigkeiten, Informationsangebote zielgerichtet zu gestalten

Stärkung von Frauen mit Migrations- und/oder Fluchtgeschichte: Impulse und Handlungsempfehlungen erhalten und umsetzen

Linda Kelmendi, Stadt Singen, Peer-to-Peer

Kursbeschreibung:

Der Kurs richtet sich an Integrationsbeauftragte, die Einblicke in aktuelle Entwicklungen im Bereich der Stärkung von Frauen mit Migrations- und/oder Fluchtgeschichte bekommen möchten.

Leitfrage:

Wie gelingt es Integrationsbeauftragten, Frauen mit Migrations- und/oder Zuwanderungsgeschichte zu erreichen und passende Angebote zu entwickeln, um Frauen zu stärken?

Diese Kompetenzen erwerben Sie:

  • Einblicke in Problemlösungen im Bereich der Stärkung von Frauen mit Migrations- und/oder Fluchtgeschichte
  • Austausch und gemeinsames Erarbeiten von Handlungsmöglichkeiten
  • Kenntnisse zu besonderen Herausforderungen in der Integrationsarbeit mit Frauen mit Migrations- und/oder Flcuhtgeschichte
  • Kenntnisse zu Konzepten Empowerment und Powersharing

Connected Women: Teilhabe neuzugewanderter Frauen gemeinsam gestalten

lldiko Pallmann, minor kontor, wissenschaftlicher Input

Kursbeschreibung:

Der Kurs richtet sich an Integrationsbeauftragte, die sich mit der (Weiter)Entwicklung bedarfsgerechter analoger und digitaler Angebote und Strukturen zur Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe neueingewanderter Frauen beschäftigen wollen.

Leitfrage:

Wie gelingt es, die Teilhabe neueingewanderter Frauen in Kommunen partizipativ zu gestalten?

Diese Kompetenzen erwerben Sie:

  •  Kenntnisse zu theoretischen und praktischen Aspekten von Teilhabe und Chancengerechtigkeit
  •  Überblick über strukturelle Herausforderungen im Bereich der Förderung von zugewanderten Frauen
  •  Einblicke in ein good-practice Beispiel zur Aufstellung digitaler Angebote für zugewanderte Frauen

Anmeldung

Hier geht es zur Anmeldung für das Fortbildungsprogramm: https://afww.uni-konstanz.de/de/view/kki/3seminars.

Bei Rückfragen oder Kommentaren wende dich gerne an die Projektleitung Kathrin Leipold: kathrin.leipold@uni-konstanz.de.

Nächste Termine

2024

Ab November 2024 startet das Kursprogramm! Das Kursprogramm ist erhältlich auf Nachfrage bei kathrin.leipold@uni-konstanz.de

Kooperationspartner*in werden!

Wir sind an weiteren Praxispartnerschaften interessiert.

Es ist unser Ziel, das Verwaltungs-, Vernetzungs- und Integrationsfachwissen gleichberechtigt neben aktuelle kulturanalytische Konzepte zu stellen. Als Praxisparter*innen können engagierte Einzelpersonen und auch Organisationen oder Vereine auftreten. Unserer Absicht einer kollaborativen und partizipativen Wissen(schaft)sproduktion kommen wir zum Beispiel über gemeinsame Veranstaltungen wie Dialogreihen, gemeinsame Workshops oder Transferformate nach, in denen wir Akteur*innen aus Verwaltung, Praxis, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammenbringen.

Wir haben Ihr Interesse geweckt? Schreiben Sie uns!