Vortragende Person/Vortragende Personen:
Prof. Dr. Beate Ochsner, designierte Sprecherin, und weitere Mitglieder der SFB-Initiative

Mit dem vorgeschlagenen SFB wird ein Themenfeld aufgespannt, das als DFG-geförderte Forschungseinrichtung erstmalig die aktuelle gesamtgesellschaftlich relevante Verschränkung von Spielen und Arbeiten adressiert und problematisiert. Unsere Untersuchungen fokussieren dabei nicht auf die eine oder die andere Seite der Unterscheidung, sondern nehmen die zunehmende Destabilisierung der Unterscheidung zwischen beiden aus differenzlogischer Perspektive in den Blick. Wesentliche Operatoren der Untersuchungen im SFB bilden dabei eine zunehmende Gamification der Arbeitswelt auf der einen bzw. eine wachsende, von der Forschung nicht hinreichend untersuchte Workification des Spielens auf der anderen Seite, die die Leitdifferenz Spielen/Arbeiten im Spannungsraum der titelgebenden Begriffe ‚Serious‘ und ‚Arbeiten‘ stets aufs Neue ausspielen. Die in den letzten Jahren aufgekommenen hybriden Begriffsbildungen „playbour“ (Kücklich 2005), „laborious play“ oder „playful work“ (Abend 2020) bestätigen, dass diese Grenzen nicht als stabile Rahmensetzungen zwischen Spielen und Arbeiten, Freiheit und Zwang, Kooperation oder Konkurrenz zu begreifen sind, sondern ihrerseits prekär bleiben bzw. kollabieren und auf diese Weise ‚im Spiel‘ bleiben. Serious Gaming – so unsere These – ist damit als eine Praxis unserer Arbeits- und damit auch Freizeitgesellschaft zu verstehen, die die fließenden Übergänge zwischen eigen- und fremdzwecklichem Handeln in immer neuen Differenzsetzungen zwischen Spielen und Arbeiten auslotet und produktiv macht.

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