Die digitale Transformation hat unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend in eine Datengesellschaft verwandelt. Unsere soziale Wirklichkeit wird ganz wesentlich von Datenprozessen mitgestaltet, während sie selbst wiederum diese technischen Prozesse anstößt. Der Potenzialbereich „Der Mensch in der Datengesellschaft“ setzt es sich zur Aufgabe, diese Prozesse der Datafizierung und Digitalisierung neu zu denken. Er rückt dabei den Menschen konsequent in den Mittelpunkt der Untersuchung und erforscht das sozio-technische Wechselverhältnis zwischen Mensch, Daten und Gesellschaft.
Die Forschungen im Verbund zeichnen sich durch ihre transdisziplinäre Arbeitsweise aus. So wird die Datengesellschaft in ihren medienkulturellen und sozialen, juristischen und politischen, psychologischen und technischen Aspekten untersucht. Hierfür werden Perspektiven der Kulturwissenschaften (darunter Rechtswissenschaft, Soziologie und Medienwissenschaften), der Verhaltensforschung (darunter Psychologie und Politikwissenschaft) sowie der Informatik und Informationswissenschaften vereint.
Ein Dreh- und Angelpunkt des Potenzialbereichs ist das „Centre for Human | Data | Society“, das zentrale Forschungszentrum der Universität Konstanz zu diesen Fragestellungen. Ein weiterer wichtiger Verbund ist der Transregio-Sonderforschungsbereich SFB-TRR 161 „Quantitative Methods for Visual Computing“. Der Potenzialbereich profitiert ferner von einer fachübergreifenden Konstanzer SFB-Initiative zum Thema „Serious Gaming oder: Spielen ernst nehmen“, die die zunehmend verschwimmenden Grenzen zwischen (digitalem und analogem) Spielen und Arbeiten in dem Blick nimmt, sowie von der Netzwerkinitiative RuD (Recht und Digitalisierung), die sich ausgehend von den Rechtswissenschaften intra- und interdisziplinär mit der Digitalisierung des Rechts und der Digitalisierung mit Recht befasst.
In der Lehre knüpft der Potenzialbereich zugleich an den „Advanced Data and Information Literacy Track“ (ADILT) an – ein fachübergreifendes, studienbegleitendes Programm zur Daten- und Informationskompetenz – sowie an den disziplinübergreifenden Lehrschwerpunkt „Recht und Digitalisierung“.