Der Konstanzer Forschungsschwerpunkt befasst sich aus einer interdisziplinären Perspektive mit den politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Ursachen sowie Folgen von Ungleichheit und Konflikten. Unter der Beteiligung von WissenschaftlerInnen aus der Soziologie, den Rechts-, Politik- und Wirtschaftswissenschaften, der Informatik, den empirischen Bildungswissenschaften, der Ethnologie sowie der Linguistik und Psychologie werden verschiedenste empirische Forschungsgebiete in den Fokus genommen: Bildungswesen und Arbeitsmarkt, Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft, sozioökonomische Faktoren und gesellschaftliche Umbrüche, Migration und Integration, Trauma-, Aktivismus- und Friedensforschung sowie politische Prozesse in demokratischen und nicht-demokratischen Ländern.
Dieser Forschungsschwerpunkt wird maßgeblich vom Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“ getragen. Die ForscherInnen des Clusters widmen sich den Fragen nach der Wahrnehmung struktureller Ungleichheit, deren Auswirkung auf politische Partizipation und wie sich Akteure, die politische Prozesse gestalten, davon beeinflussen lassen. Eine enge Anbindung besteht an die Graduate School of the Social and Behavioural Sciences (GSBS) und in der Lehre an den Master Sociology of Inequality sowie den Master Politik- und Verwaltungswissenschaften (Vertiefungsbereich Political Economy and Inequality).
Des Weiteren umfasst die Forschung konkrete Hilfestellungen für Menschen in Bedrohungslagen und aus Krisengebieten. Beispiele dafür sind u. A. das „Kompetenzzentrum Psychotraumatologie“ (ein gemeinsames Projekt der Universität Konstanz und vivo international e.V.). Die Universität beteiligt sich ferner am Stipendienprogramm für gefährdete Studierende und DoktorandInnen, dem „Hilde Domin-Programm“ des DAAD, mit einem studienbegleitenden Trainingsprogramm. Die Forschung im Schwerpunkt Ungleichheit und Konflikt findet in einem engen Austausch mit zivilgesellschaftlichen Akteuren und Nichtregierungsorganisationen statt.