Der Schweizer Dirigent und Chorleiter Reto Schärli gehört zu der aufstrebenden Generation junger Kapellmeister mit breit gefächertem Repertoire, sowohl im symphonischen Bereich als auch auf dem Gebiet des Musiktheaters. Er wurde von 2017 bis 2019 als Stipendiat durch das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats gefördert und war 2016/17 Chefdirigent des Symphonieorchesters der Katholischen Hochschulgemeinde KHG Freiburg i.Br. Seit 2019 besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Philharmonie Baden-Baden, die er in mittlerweile unzähligen Gastkonzerten leitete. Eine besonders lange Kooperation verbindet ihn mit dem symphonischen Orchester Lugansk (Ukraine), zu dem er seit seinem Debüt im Alter von 19 Jahren fast jede Saison zurückkehrte. Hier dirigierte er neben dem grossen symphonischen Repertoire (u.a. Aufführungen von Dvoraks 6. Und 7. Symphonie) auch Raritäten wie die 4. Symphonie von Alexander Glasunow. Er leitete ausserdem die Moskauer Philharmoniker, das Orchester Musikkollegium Winterthur, die Festival Strings Luzern und arbeitete mit den Orchestern der Staatsopern Plovdiv, Rousse (Bulgarien) und Teplice zusammen. Überdies leitete er zwei Konzerte mit der Janacek-Philharmonie Ostrava und wurde in den Spielzeiten 2015/16 und 2016/17 mit dem Dirigat von Kinderkonzerten beim Berner Symphonieorchester beauftragt. Gastdirigate führten ihn ans Pult u.a. der Nürnberger Symphoniker und des Arpeggione Kammerorchesters Hohenems. Im Sommer 2015 debütierte er als Operndirigent mit einer eigenen Produktion von Donizettis „Viva la Mamma“ bei der kleinen Oper am See in Überlingen und dirigierte 2017 zwei Aufführungen von Mozarts „Schauspieldirektor“ in Zürich und Winterthur. Als Assistent von Emmanuel Siffert leitete er 2018 Nachdirigate von Aubers "Fra Diavolo" bei der FreeOpera Company Zürich und sprang als Repetitor für Donizettis "Don Pasquale" bei der "Oper auf Reisen" in Schwyz ein. Im Sommer 2019 wurde er als Repetitor und Assistent von Klaus Simon für die Jubiläumsproduktion von Gustav Holsts Kammeroper "Savitri" an die Opera Factory Freiburg i.Br. engagiert, Christoph Campestrini holte ihn 2022 als Studienleiter, Korrepetitor und Assistenten des Dirigenten für die Produktion von Puccinis „La Bohème“ an die Oper Klosterneuburg (Österreich).
Geboren 1991, erhielt Reto Schärli seine erste musikalische Ausbildung in Klavier, Violoncello, Gesang und Musiktheorie am Konservatorium Winterthur. Dirigieren studierte er zunächst privat bei Liutauras Balciunas, anschliessend an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK in der Klasse von Prof. Johannes Schlaefli, welche er 2016 mit dem Mastertitel beendete. Weiter vervollständigte er seine Ausbildung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Prof. Mark Stringer (ehemals Assistent Leonard Bernsteins), Prof. Konrad Leitner und Yuji Yuasa. Von 2017 bis 2019 war er Privatschüler von Giuliano Betta an der Dreiländereck-Gesangsakademie Lörrach (Dirigieren und Korrepetition). Von 2020 bis 2023 absolvierte er überdies ein Masterstudium in Musiktheorie an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Reto Schärli hat an vielen Meisterkursen mit führenden Dirigenten unserer Zeit teilgenommen, u.a. mit David Zinman, Bernard Haitink, Esa-Pekka Salonen, Michail Jurowski, und Yuri Simonov. Der junge Musiker leitete Konzerte in Tschechien, Bulgarien, Russland, Litauen, Ukraine, Estland, Schweiz, Frankreich, Deutschland und Österreich.
Zum Studienjahr 23/24 wurde er als Leiter von Chor und Orchester zum Nachfolger von Universitätsmusikdirektor Peter Bauer berufen.