Inklusive, gendergerechte Sprache im Englischen
Respekt, Teilhabe und Kooperation fördern
Wie in allen Sprachen ist es auch in der englischen Sprache wichtig, Vorurteile und Diskriminierung zu vermeiden. Auf unserer Seite finden Sie Tipps, wie inklusive englische Sprache dazu beitragen kann, alle Menschen mit einzubeziehen und respektvoll anzusprechen.
Worauf soll ich achten?
Wir empfehlen folgende Grundregeln für inklusive, gendergerechte Kommunikation:
- Wenn Geschlechtsidentität, Behinderung oder andere Faktoren eine wesentliche Eigenschaft sind oder eine wichtige Rolle spielen, dann sollten diese konkret benannt werden.
Beispiele:
percentage of female graduates in Physics
campus accessibility for wheelchair users
percentage of university applicants with a migration background
- Wenn die Unterscheidung nicht relevant ist, dann bitte möglichst neutral formulieren/nicht überbetonen.
Beispiele:So sollte es sein:
So nicht:
Warum?
Sara Smith earned her doctorate in Psychology. The young woman, Sara Smith, earned her doctorate. Saras Gender spielt keine Rolle. Paul Peterson recently published an article. The blind researcher, Paul Peterson, recently published an article. Pauls Behinderung spielt keine Rolle. The study focused on families with a net income below € xx. The study focused on socially disadvantaged families.
„Socially disadvantaged“ ist eine Wertung. Die Einkommensgrenze dagegen ist ein Fakt. Cem’s final grade on his Abitur was 1.2 (very good). Cem, who has a migration background, earned a final grade on his Abitur of 1.2 (very good). Es besteht keinen Zusammenhang zwischen Cem’s Migrationshintergrund und seiner Abi-Note. She writes about experiences people of colour have in the workplace. She writes about the experiences of racial minorities in the workplace. Man suggeriert mit „minorities“: der Normalfall = weiß - Unsicher bei der Wortwahl? Fragen Sie, wenn möglich, bei den betroffenen Menschen nach! Sie wissen am besten, wie sie angesprochen oder beschrieben werden möchten. Wir beraten Sie außerdem gerne dazu.
Beispiele:
impaired person, person with a disability oder disabled person?
person on the autism spectrum oder autistic person?
Pronomen: she, he oder they?
Inklusive, gendergerechte Sprache leicht gemacht
Direkte Ansprache
Sprechen Sie Ihre Zielgruppen direkt an! Was allgemein im Englischen üblich ist, ist auch für die inklusive Sprache vorteilhaft (siehe englische Webseiten erstellen).
Beispiele:
Please submit your application by 15 July.
(anstatt: The student must submit his/her application by 15 July)
Pluralform
Die Pluralform ist ideal für allgemeine Informationen.
Beispiele:
Students should attend the orientation events in their departments
(anstatt: the student should attend the orientation event in his/her department).
Singular „they“
Die englische Sprache ist im Wandel! Es ist grammatikalisch korrekt, wenn Sie die Geschlechtsidentität einer Person nicht kennen/nicht festlegen möchten, von dieser Person (Singular) mit „they“ (Plural) zu sprechen.
Beispiele:
Your student must turn in their thesis by the end of the semester.
XY earned their bachelor’s degree in French Literature.
Nomen/Titel wiederholen
Wenn Sie längere Textabschnitte haben, die von der gleichen Gruppe von Menschen handelt, können Sie auch Nomen/Titel etc. wiederholen, ohne ein bestimmtes gegendertes Pronomen zu verwenden.
Beispiele:
The lecturer must submit paperwork on time. This means the lecturer follows all deadlines. The lecturer also enters grades into the ZEuS system…
Genderneutrale Titel/Bezeichnung
Wählen Sie eine möglichst genderneutrale Bezeichnung für Personen/Funktionen/Jobtitel.
So sollte es sein: | So nicht: |
---|---|
sales representative | salesman |
chairperson of the committee | chairman |
speaker/spokesperson for the cluster | spokesman |
Gendergerechte Anrede („honorifics“)
Möglichkeiten für die schriftliche Anrede:
Anrede | Für wen? | Beispiel |
---|---|---|
Mr | männlich | Mr Alex Smith |
Ms | weiblich | Ms Alex Smith |
Mx | nicht binär | Mx Alex Smith |
Vor-und Nachname | alle: vorteilhaft wenn Gender nicht bekannt | Dear Alex Smith |
Plural | Gruppen, keine Einzelpersonen bekannt | Dear Human Resources team |
Sie können es auch selbst leichter für andere machen, Sie korrekt anzusprechen, z. B. in E-Mailsignaturen.
Beispiel:
Sascha Miller (she/her)
#gernperDu / #callmebymyfirstname
Stereotypen und Klischees vermeiden
Auch in englischen Texten sollten überholte Vorstellungen und Klischees keinen Platz haben. Um inklusiv und vorurteilsfrei zu kommunizieren, ist es wichtig, dass unsere Sprache nicht auf stereotypen Denkmustern basiert.
Beispiele:
So sollte es sein: | So nicht: | Warum? |
---|---|---|
New professors and their families receive a warm welcome to the university. | New professors and their wives receive a warm welcome to the university. | Man suggeriert: Professor = Mann |
Thanks to all of you who made the room more beautiful. | Thanks to the ladies for making the room more beautiful. | Man suggeriert: Dekorieren ist Frauensache |
Tom and Tina expressed their ideas assertively. | Tom spoke assertively; Tina expressed her ideas aggressively. | Doppelstandards vermeiden: z. B. werden Männer als führungsstark, Frauen als herrisch beschrieben |
The student has a chronic illness. | The student suffers from a chronic illness. | Man suggeriert, alle Menschen mit chronischen Erkrankungen leiden |
The student gave a good presentation. | The pretty female student gave a good presentation. | Das Aussehen der Studierenden spielt keine Rolle |
Your English is excellent. | Your English is excellent for someone with your background. | Das Kompliment wirkt sonst ausgrenzend. |
Menschen mit Behinderung
Statt Menschen mit einer Behinderung auf diese eine Eigenschaft zu beschränken oder ihnen eine Opferrolle zuzuweisen, sollten ihre Fähigkeiten und die Personen selbst im Vordergrund stehen. Da sich die individuellen Präferenzen unterscheiden, fragen Sie bestenfalls direkt bei Ihren GesprächspartnerInnen nach, welche Begriffe sie persönlich verwenden (z. B. „autistic person“ oder „person on the autism spectrum“).
Wichtig: Bitte benennen Sie nur die Aspekte, die für den jeweiligen Kontext relevant sind (siehe Worauf soll ich achten?).
Beispiele:
So sollte es sein: | So nicht: |
---|---|
disabled person | the handicapped |
wheelchair user | wheelchair-bound confined to a wheelchair |
accessible bathroom | handicapped bathroom |
have an impairment | suffer from... afflicted by... |
person with cerebral palsy | spastic |
Hinweis: Euphemistische Begriffe wie „differently abled“ oder „disAbility“ könnten als herablassend oder als Versuch empfunden werden, die realen Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen zu beschönigen oder zu umgehen.