Corona in Konstanz - Wie lange noch?
Je länger die Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 anhalten, desto mehr Personen stellen sich die Frage, wie lange sie sich in ihrem Alltag noch einschränken sollen. Die Erwartungen diesbezüglich verändern sich mit der Zeit. Mit Hilfe von Daten aus der aktuellen Befragung kann nun nachvollzogen werden, wie sich die Einschätzung der Konstanzer Bürgerinnen und Bürger zur Dauer der Situation über die Zeit verändert.
Angepasste Erwartungen über die Dauer der Ausnahmesituation
In allen drei Befragungswellen wurden die Erwartungen zur Dauer der Ausnahmesituation mit Kontaktverboten und sozialer Distanzierung erfragt – mit der Antwortoption, dass dies unmöglich zu sagen sei. Diese Frage zielt auf das Krisenerleben der Menschen, weil sie subjektive Wahrnehmungen, wie lange die Ausnahmesituation durchzuhalten sei, abbildet. Abbildung 1 zeigt, dass die Befragten Ende März noch eher mit einer Dauer von vier bis acht Wochen rechneten.
In der zweiten Befragungswelle – im Durchschnitt am 10. April – hat sich diese Einschätzung, durchaus in Übereinstimmung mit den Erwartungen zum Zeitpunkt der ersten Befragung sogar noch etwas verkürzt. Anders gesagt: Man war relativ optimistisch. In der dritten Welle – im Durchschnitt vom 5. Mai – ändert sich die Einschätzung sehr deutlich: Nun erwarten nur noch wenige Befragte, dass die Ausnahmesituation kurz anhält. Der Anteilswert für die Kategorie „länger als acht Wochen“ steigt stark an. Gleichzeitig erhöht sich der Anteil derjenigen, die die Dauer für schlecht vorhersehbar halten. Insgesamt dokumentiert dies, dass die Wahrnehmung, die Krise sei schnell Vergangenheit, einer wohl realistischen Sichtweise, dass die Gesellschaft auf längere Zeit mit dem Virus leben muss, gewichen ist.