Forschungsprojekt zum Umgang mit Daten in digitalen Bildungsprozessen
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt „All is data – die (gem-)einsame Suche nach Erkenntnis in einer digitalisierten Datenwelt (AID)“ mit 1,1 Millionen Euro. Das Projekt hat zum Ziel, transdisziplinär den Umgang von Lehrenden mit digitaler Bildung und den dabei anfallenden Daten zu erforschen. An dem für dreieinhalb Jahre angesetztem Verbundprojekt beteiligen sich die TU Kaiserslautern, die Universität zu Köln sowie das Institut für Informationsmanagement in Bremen.
Die Forscherinnen und Forscher der TU Kaiserslautern, der Universität zu Köln und des Instituts für Informationsmanagement in Bremen rekonstruieren unter einer praxistheoretischen Perspektive, wie Lehrpersonen im Schulalltag mit Daten umgehen. „Hierbei wollen wir vor allem darauf schauen, wie genau pädagogisches Personal in der Schule mit Daten umgeht, wie sie über Daten reden und was sie mit Daten machen, um zu eruieren, welchen Einfluss Daten auf ihr pädagogisches Handeln haben“, sagt Mandy Schiefner-Rohs. Dies ist auch in der Aufarbeitung der Bedingungen der aktuellen Corona-Krise mehr als virulent, haben doch viele Schulen in den letzten Wochen diverse Technologien im Rahmen der Schulschließungen genutzt. Ebenfalls erforschen sie daher empirisch, wie Lehr-Lern- und Bildungsprozesse zur Sensibilisierung von Datafizierung gestaltet werden und welche organisatorischen Besonderheiten unterrichtsübergreifende Bildungsangebote mit sich bringen. Darauf aufbauend gestalten sie Bildungskonzepte im Umgang mit Daten und begleiten deren Umsetzung in der schulischen Praxis.
Die Ergebnisse des auf dreieinhalb Jahre angesetzten Forschungsprojekts sollen zur aktuellen Fachdiskussion rund um die Ausrichtung von Medienkompetenz und Medienbildung in der Schule beitragen: „Bisher gibt es nur wenig Auseinandersetzung mit datengestützten Entscheidungsprozessen in Schule, so dass wir hier hoffen, auch Lehrerinnen und Lehrer für dieses Themenfeld zu sensibilisieren“, so Schiefner-Rohs. Daher entwickeln die Forschenden gezielte Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte und unterstützen damit eine stärkere Implementierung von Daten-Bildung in der Schule.
Das Verbundprojekt wird im Rahmen der Bekanntmachung „Gestaltung von Bildungsprozessen unter den Bedingungen des digitalen Wandels“ (Digitalisierung II) des BMBF gefördert und beginnt offiziell am 1. Mai 2020.