Empfehlungen zur Sicherung der Güte von sensorenbasierten Daten des RatSWD
Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) formuliert in seiner jüngst erschienen Handreichung Empfehlungen zu den Themen Datenqualität und -management, Forschungsethik und Datenschutz im Kontext von Datenerhebungen mit neuer Informationstechnologie. Er nennt forschungsethische und datenschutzrechtliche Hürden, die im Forschungsprozess zu nehmen sind, und zeigt Wege für ein qualitätssicherndes Datenmanagement auf.
Die Handreichung richtet sich an Personen, die mit digitalen Datenerhebungsmethoden in den Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften arbeiten. Sie wirft Überlegungen auf, die im Forschungsprozess zur Sicherung der Datenqualität angestellt werden sollten.
In der Publikation wird aufgezeigt, wie der Datenerhebungsprozess, die Messgenauigkeit und die Validität kritisch geprüft und dokumentiert werden sollten. „Forschende sollten beachten, dass die genutzten Sensoren meist als Konsum-Produkte konzipiert sind und die Datenqualität damit nicht per se wissenschaftlichen Anforderungen an Reliabilität und Validität entspricht“, heißt es in einer Mitteilung zur Handreichung des RatSWD.
Im Hinblick auf forschungsethische und datenschutzrechtliche Fragen sollten Forschende „ein besonderes Augenmerk auf geeignete Maßnahmen zur Sicherung der Anonymität von Studienteilnehmenden legen“, lautet ein weiteres Ergebnis der Studie. Dies betreffe z. B. Pseudonymisierungsstrategien, das Vergröbern von Daten, die Verzerrung von Stimmen und Standards zur Datensparsamkeit. Auch der Schutz hochprivater Kontexte sollte sichergestellt sein. Die Handreichung adressiert auch, wie mit Daten von Drittpersonen und illegalem Verhalten von Studienteilnehmenden umgegangen werden muss.
Da die neuen Erhebungsmethoden oft zu großen (Roh-)Datenvolumen mit sensitiven Informationen führen, stellen sich nicht zuletzt auch neue Herausforderungen bezüglich der Datenvorhaltung, -aufbereitung und -bereitstellung zur Sekundärnutzung und dem Management von Metadaten. Vorschläge, wie die Anforderung des Datenschutzes und forschungsethische Standards umgesetzt werden können, liefert die Publikation.
Die Handreichung steht auf der Webseite des RatSWD zum freien Download zur Verfügung.