Karriere-Check: Wirtschaftsprüfung
Am 1. Dezember 2022 veranstaltete der Fachbereich wieder einen digitalen Karriere-Check mit dem Thema Wirtschaftsprüfung. Eingeladen waren zwei Alumni der Universität Konstanz: Ina Marten, die bei PwC Deutschland in München tätig ist, und David Reichel von Deloitte Schweiz.
Am 1. Dezember 2022 veranstaltete der Fachbereich wieder einen digitalen Karriere-Check mit dem Thema Wirtschaftsprüfung. Eingeladen waren zwei Alumni der Universität Konstanz: Ina Marten, die bei PwC Deutschland in München tätig ist, und David Reichel von Deloitte Schweiz. Nach einer Begrüßung durch Fachbereichssprecher Herr Prof. Dr. Axel Kind berichteten Ina Marten und David Reichel von ihren Wegen zur Wirtschaftsprüfung sowie von ihren Erlebnissen im Berufsalltag.
Obwohl Frau Ina Marten ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften in der Vertiefungsrichtung „Internationale Finanzökonomik“ erst dieses Jahr abschloss, konnte sie bereits während ihres Pflichtpraktikums und anschließend als Werkstudentin bei PwC Deutschland einiges an Erfahrung sammeln. Mittlerweile ist sie als Associate im Bereich Risk & Regulation im Risk Management Banking tätig und auf das Kreditgeschäft spezialisiert. Sie prüft bankinterne Prozesse und Kontrollen auf ihre Angemessenheit und Wirksamkeit. Dabei gilt stets: „was nicht dokumentiert wurde, wurde nicht gemacht“. Außerdem beschäftigt sich Ina Marten mit der digitalen Transformation in der Wirtschaftsprüfung, wie beispielsweise der Automatisierung von Datenanalysen. Daten werden laut Marten immer komplexer, die Fähigkeit große Mengen an Daten auswerten zu können ist also sehr wertvoll. Dafür sei es allerdings nicht nötig, das Programmieren zu beherrschen. Frau Marten betont, dass das typische "Zahlen prüfen" nur einen kleinen Teil des Berufsalltags darstellt. Als wichtige Softskills benennt Ina Marten u.a. die Fähigkeit komplexe Probleme angehen zu können, Kommunikationsstärke und die Bereitschaft, stets Fragen zu stellen. Vorbereitend auf eine Tätigkeit in der Wirtschaftsprüfung helfen außerdem grundlegende Excel-Kenntnisse sowie die Fähigkeit zur Auswertung von großen Datensätzen. Dazu empfiehlt sie insbesondere auch einen Blick auf MATLAB zu werfen, zu welchem man über das KIM an der Universität Konstanz Zugriff erhält.
Das Studium der VWL an der Universität Konstanz liegt bei David Reichel schon etwas länger zurück als bei Frau Marten. Herr Reichel hat 2010 seinen Abschluss der VWL an der Universität Konstanz gemacht und bildete sich danach berufsbegleitend zum Wirtschaftsprüfer in der Schweiz weiter. Inzwischen ist Herr Reichel Senior Manager im Audit and Assurance Team bei Deloitte Schweiz und verfügt über zwölf Jahre Erfahrung in der Leitung multinationaler börsennotierter Audit- und Assurance-Aufträge. Während dieser Zeit erhielt er spannende Chancen, beispielsweise zwei Jahre für Deloitte Australia in Sydney zu arbeiten. Er ist Experte für Rohstoffabbau und -handel und dient den Marktführern der Branche als Wirtschaftsprüfer. Dabei verfügt David Reichel über umfassende Erfahrung in der Erbringung von Prüfungs- und Beratungsdienstleistungen auf der Grundlage von IFRS und des schweizerischen Obligationenrechts und ist eidgenössisch diplomierter Wirtschaftsprüfer. Herr Reichel leitet das Audit Talent Team in Deloitte Zentral- und Ostschweiz und verwaltet den Rekrutierungsprozess zukünftiger talentierter Teammitglieder. An der Arbeit in der Wirtschaftsprüfung schätzt er besonders die Teamarbeit, so wie die internationalen Kontakte und die Relevanz seiner Arbeit. David Reichel berichtet, dass es beim Verfolgen risikobasierter Ansätze nicht zuletzt auch auf Softskills ankomme; insbesondere auf Teamgeist, eine effektive Kommunikationsstärke, um auch schwierige Gespräche führen zu können, Offenheit für Veränderungen, aber auch die Fähigkeit, Daten zu analysieren. Er erklärt, dass deshalb die Lernkurve innerhalb der ersten Jahre enorm sei und man immer weiter lerne.
Zusammenfassend vermittelt der Karriere-Check des Wintersemesters 2022/23 das Bild des Wirtschaftsprüfers, als einen verantwortungsvollen und relevanten Beruf bei dem „es weit über das Zusammenzählen der Zahlen am Ende des Jahres herausgeht“ (Ina Marten).
Noch ein Tipp der Alumni zu Praktikumsbewerbungen? Optimalerweise sollte ein Praktikum vier bis sechs Monate dauern, damit eine sinnvolle Einarbeitungszeit gewährleistet werden kann. Bewerben soll man sich immer, unabhängig von den Noten. Denn laut David Reichel sind Noten nicht das einzige Kriterium, ganz im Gegenteil: Berufserfahrung, außerordentliches (berufsrelevantes) Engagement und ein gutes Anschreiben, in welchem man seine Motivation und Kommunikationsfähigkeiten unter Beweis stellt, sind mindestens genauso wichtig.
Es war ein gelungener Abend mit vielen Einblicken in die Tätigkeit der Wirtschaftsprüfung, der sicherlich viele Studierenden inspirierte.
Über den Karriere-Check:
Das Veranstaltungsformat des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften in Kooperation mit VEUK e.V. eröffnet Studierenden praxisnahe und vielfältige Zukunftsperspektiven in einem Berufsbild oder einer Branche. Ehemalige Studierende des Fachbereichs berichten hier aus erster Hand über Berufseinstieg und –alltag. Gibt es ein Berufsfeld, über das Sie gerne mehr erfahren möchten oder haben Sie Interesse selbst als Alumni zu berichten? Wir freuen uns über Ihre Mail.
Unsere ReferentInnen:
Ina Marten (PwC Deutschland) und David Reichel (Deloitte Schweiz)