Konferenz zur digitalen Erinnerungskultur
Gemeinsam mit der KZ-Gedenkstätte Dachau präsentiert die Universität Konstanz am 25. und 26. Januar 2019 auf der Insel Mainau die Konferenz „Entgrenzte Erinnerung“ zu neuen medialen Formen von Erinnerung und Zeugenschaft
„Entgrenzte Erinnerung – Positionen und Projekte zur medialen und digitalen Erinnerungskultur aus Wissenschaft und Gedenkstättenarbeit“ lautet das Thema der Konferenz, die im Rahmen des von der Universität Konstanz unterstützten Transferprojektes von PD Dr. Anne-Berenike Rothstein stattfinden und Forschungs- sowie mediale Projekte aus den Bereichen Kommunikation, Ausstellung, Bildung und Archiv vorstellen wird. Auf der Grundlage von Gedächtnisforschung und Digital Memory Studies werden unter anderem die Modifikationen des Gedächtnisbegriffes, das Verhältnis von realem und virtuellem Raum, von kollektiver und individualisierter Rezeption und Generationenwandel diskutiert, um die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nationalsozialisten und das Gedenken an die Opfer der NS-Verfolgung zu reflektieren. Umsetzungen wie 360°-Rundgänge, Smartphone-Apps, E-Guides, Ansätze der Visual History oder des Historytellings veranschaulichen aktuelle Ansätze der Arbeit mit Erinnerung und ihre gesellschaftliche Relevanz.
Erinnerungskultur unterliegt aktuell einem bedeutsamen Wandel: Zum einem steht der Übergang vom kommunikativen zum kollektiven Gedächtnis unmittelbar bevor, da immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus erster Hand berichten können. Zum anderen verändert die digitale Welt die Art und Weise, wie historische Inhalte kommuniziert, Geschichte gelernt und Erinnerungskultur vermittelt wird.
Die Konstanzer Anglistin und Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Aleida Assmann, die gemeinsam mit dem Ägyptologen Prof. Dr. Jan Assmann für ihre Arbeit zur Erinnerungskultur mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt wurde, wird zur Eröffnung der Konferenz ein Grußwort sprechen. Die Veranstaltung schließt am Samstagabend mit einer Soirée im Goldbacher Stollen, in der Konstanzer Studierende des Fachbereichs Literaturwissenschaft mit Kunst- und Medienwissenschaft unter der Leitung der Wiener Medienkünstlerin Mona Rabofsky künstlerische Interpretationen von Erinnerung und Zeugenschaft darbieten.
Faktenübersicht:
- Konferenz „Entgrenzte Erinnerung – Positionen und Projekte zur medialen und digitalen Erinnerungskultur aus Wissenschaft und Gedenkstättenarbeit“ am 25. und 26. Januar 2019 auf der Insel Mainau
- Teil eines von PD Dr. Anne-Berenike Rothstein geleiteten Transferprojekts der Universität Konstanz und der KZ-Gedenkstätte Dachau
- Abschluss der Konferenz am 26. Januar 2019 durch eine multimediale Soirée im Goldbacher Stollen
Presseinformation: Nr. 3/2019