Open-Access: Memorandum unterzeichnet
Projekt DEAL und Springer Nature vereinbaren Rahmen für weltweit umfangreichsten Open-Access-Transformationsvertrag. Memorandum of Understanding heute in Berlin unterzeichnet
Die Hochschulrektorenkonferenz wurde von der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen beauftragt, das Projekt DEAL zu initiieren, um bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften (E-Journals) großer Wissenschaftsverlage abzuschließen. Nun haben Vertreter des Projekts DEAL und der Verlag Springer Nature am Donnerstag, 22. August 2019, in Berlin ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, das den derzeitigen Verhandlungsstand festhält und die wichtigsten Punkte für einen Vertrag umreißt. Mit den Lizenzverträgen strebt DEAL eine signifikante Änderung gegenüber dem gegenwärtigen Status Quo bei der Verhandlung, den Inhalten und der Preisgestaltung der Verlage an.
Das Memorandum sieht für alle teilnahmeberechtigten Einrichtungen den dauerhaften Zugang zu den laufenden Jahrgängen aller rund 1.900 Zeitschriften von Springer innerhalb des Vertragszeitraums 2020 bis 2022 vor. Zusätzlich gibt es Konsens über den kostenlosen Zugriff auf die Backfiles, den Archiv-Datenbestand, der Zeitschriften bis 1997. Zu den teilnahmeberechtigten Einrichtungen zählen Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, Forschungseinrichtungen sowie Staats- und Regionalbibliotheken.
Das besondere Element der Springer-DEAL-Einigung ist die Publish & Read Fee (PAR-Fee) von 2.750 € pro Artikel. Mit dieser Gebühr ist für die teilnahmeberechtigten Einrichtungen sowohl der lesende Zugriff auf das gesamte Portfolio an Subskriptionszeitschriften abgegolten als auch die Open-Access-Veröffentlichung in diesen Zeitschriften, für die AutorInnen bisher eine Publikationsgebühr entrichten müssen. Die Einrichtungen werden also mit einer Gebühr für das Lesen und das Open-Access-Publizieren ihrer Mitglieder aufkommen.
Für die Veröffentlichungen in den Gold Open Access-Zeitschriften von Springer Nature, in Zeitschriften, deren Artikel mit Erscheinen unmittelbar Open Access zur Verfügung stehen, wird die Publikationsgebühr für AutorInnen nach wie vor fällig werden. Auf diese Gebühren gewährt Springer für die teilnehmenden Einrichtungen einen Rabatt von 20 Prozent auf die Listenpreise mit einer jährlichen Preissteigerung von maximal 3,5 Prozent. Für den Printbezug von Zeitschriften gewährt Springer einen Rabatt von 75 Prozent.
Ein endgültiger Vertrag soll im Herbst 2019 folgen und ab 2020 für zunächst drei Jahre gelten.
Weitere Informationen zu den Eckpunkten des Memorandum of Understanding ist auf der Webseite von Projekt DEAL zu finden.