Bild: Universität Konstanz

Open Data in Konstanz

Sechs Studierende der Universität Konstanz machen im Rahmen eines Schlüsselqualifikationsprojektes das Open Data-Portal der Stadt Konstanz bekannt – Öffentliche Abschlussveranstaltung am 28. Januar 2020

Die Weihnachtszeit beginnt, und wie in jedem Jahr füllen sich die Straßen der Innenstadt mit Menschen, die Besorgungen für die Feiertage erledigen oder die ausgelassene Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt genießen. Wer nicht gerade in der Innenstadt wohnt, der überlegt sich, wie er am schnellsten und bequemsten in die Einkaufsstraßen kommt. Bequem mit dem Auto fahren, aber dafür im Stau stehen und keinen Parkplatz bekommen? Mit dem Bus fahren, aber dafür an Flexibilität verlieren und an der kalten Bushaltestelle warten? Oder doch das Fahrrad nehmen, allerdings mit der Gefahr, nass zu werden?

Mit jeder Entscheidung, die wir treffen, entstehen Daten. Wie ausgelastet sind die Straßen und Parkhäuser? Wie voll ist der Bus? Wie viele Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer überqueren die Fahrradbrücke über dem Rhein? Diese Daten werden von der Stadt Konstanz gesammelt und ausgewertet, um das Leben in der Stadt kontinuierlich zu verbessern. Was jedoch viele nicht wissen: Diese Daten sind Allgemeingut und für jeden zugänglich. Offene Daten, besser bekannt unter dem englischen Begriff Open Data, sind Datensätze, die von allen zu jedem Zweck angesehen, weiterverarbeitet und weitergegeben werden dürfen.

Sechs Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen der Universität Konstanz kontaktieren im Rahmen der Schlüsselqualifikation „Projektmanagement in der Praxis“ alle möglichen Stellen, die von dem Open Data-Portal der Stadt profitieren könnten – auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Konstanz. Aber auch Studierende können beispielsweise für datenbasierte Abschlussarbeiten auf das Portal zugreifen. Die Idee hinter der Schlüsselqualifikation ist, dass Studierende Einblick in die Praxis des Projektmanagements erhalten. Dabei handelt es sich immer um „echte“ Aufträge, die die Studierenden von Unternehmen oder öffentlichen Einrichtungen erhalten.

Offen Daten sind dazu da, gemeinsam Innovationen zu schaffen, die das Leben zum Besseren verändern. Damit das Potenzial der frei verfügbaren Datensätze jedoch auch ausgeschöpft werden kann, müssen die Menschen erst einmal davon wissen. Die Aufgabe, über das Portal zu informieren, haben die Studierenden übernommen. Anhand von Open Data lässt sich zum Beispiel mit wenigen Klicks herausfinden, in welchem Stadtteil von Konstanz die meisten Menschen wohnen, wo es die höchste Dichte an Kindertagesstätten und Spielplätzen gibt oder wo sich die öffentlichen WLAN-Hotspots befinden.

Interessant sind offene Daten jedoch nicht nur für den Alltag, sondern auch für die Wissenschaft. An diesem Punkt setzt das Kooperationsprojekt der Universität und der Stadt Konstanz an. Regionale Daten bieten interessante Optionen für wissenschaftliche Arbeiten, Vorlesungen oder Übungen. Auf diese Weise erhalten theoretische Problemstellungen einen lokalen Bezug und werden greifbar. Aber auch die Umsetzung konkreter Projekte wird so deutlich vereinfacht. Entwicklungen, wie beispielsweise die Parkleit-App ParkOride, nutzen Open Data und leisten einen sinnvollen Beitrag für ein lebenswertes Konstanz. Dank der großen thematischen Bandbreite der Datensätze von Kultur, Freizeit, Sport und Tourismus bis zu Verwaltung, Haushalt und Steuern sowie Politik und Wahlen ergeben sich Forschungsmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Fachbereiche. Fehlende Datensätze können jederzeit bei der Stadt Konstanz angefragt werden unter: https://offenedaten-konstanz.de/.

Am 28. Januar 2020 um 19 Uhr in G 300 findet hierzu eine öffentliche Abschlussveranstaltung statt, in der Vertreter der Stadt Konstanz, der Universität und der Hochschule Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) sich darüber austauschen werden, wie das Open Data-Angebot in Konstanz ausgebaut werden könnte.

Faktenübersicht:

  • Studierende der Universität Konstanz machen im Rahmen des Schlüsselqualifikationsprojektes „Projektmanagement in der Praxis“ das Open Data-Portal der Stadt Konstanz bekannt
  • Kooperationsprojekt der Universität und der Stadt Konstanz
  • Abschlussveranstaltung am 28. Januar 2020, um 19 Uhr in G 300
  • Kontakt: selma.steinmeier@uni-konstanz.de.