Sorbonne-Erklärung für offene Forschungsdaten
Die Sorbonne-Erklärung plädiert dafür, Forschungsdaten so offen wie möglich zugänglich und wiederverwertbar zu machen. Unterzeichnet haben diese Erklärung neun Verbände internationaler Spitzenuniversitäten, darunter German U15.
Neun Verbände internationaler Spitzenuniversitäten, darunter German U15, haben kürzlich in Paris nachdrücklich für offene Forschungsdaten geworben. Die Verbände vertreten mehr als 160 der größten und renommiertesten Universitäten aus weiten Teilen der Welt, darunter die Vereinigten Staaten, Kanada, Australien, Europa, Asien und Afrika.
In der Sorbonne-Erklärung plädieren die Verbände dafür, Forschungsdaten so offen wie möglich zugänglich und wiederverwertbar zu machen. Dabei müssen private und persönliche Daten ebenso wie geistiges Eigentum geschützt werden. Für die Daten soll das international etablierte Prinzip FAIR angewendet werden, demzufolge Daten findable, accessible, interoperable und reusable (auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar) sein sollen. Die Verbände fordern von ihren jeweiligen Regierungen, die notwendigen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für offene Forschungsdaten zu schaffen sowie die nötigen Mittel für die technologische Infrastruktur und das Forschungsdatenmanagement bereitzustellen.
Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und stellvertretender Vorsitzender von German U15: „Die Zukunft ist datenbasiert. Das gilt für Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Medizin gleichermaßen. Dabei kommt Forschungsdaten eine besondere Bedeutung zu. Denn sie sind die Schlüsselressource für neue Erkenntnisse und Innovationen. Und eine beständig wachsende Schlüsselressource dazu: Alle 18 Monate verdoppelt sich das weltweite Datenvolumen.
Um die riesigen Datenschätze der Forschung zu heben, braucht es eine kluge Strategie. Für Forschungsdaten lautet diese: Open Research Data. Dafür müssen wir den Wandel von zersplitterten Datensilos hin zu einer Kultur zugänglicher, wiederverwendbarer Forschungsdaten in gesicherter Qualität schaffen.
Wir haben in den letzten Jahren große Fortschritte in der Transformation zu Open Access in der Wissenschaft gemacht. Open Data ist nun der nächste Schritt. Wir brauchen für die Zukunft eine internationale Kultur der offenen Forschungsdaten.“
Die unterzeichnenden Verbände:
Association of American Universities (AAU): AAU wurde 1900 gegründet und setzt sich aus 65 führenden amerikanischen Forschungsuniversitäten zusammen.
African Research Universities Alliance (ARUA): Die ARUA wurde im März 2015 in Dakar gegründet und vereint 16 der führenden Forschungsuniversitäten der Region.
Coordination of French Research-Intensive Universities (CURIF): Das CURIF vereint die forschungsstärksten französischen Universitäten (zusammen 18 Mitglieder).
German U15: U15 repräsentiert 15 führende forschungsstarke Universitäten in Deutschland.
League of European Research Universities (LERU): LERU ist ein Netzwerk von 23 führenden europäischen Universitäten.
RU11 Japan: RU11 ist ein Konsortium, das im November 2009 gegründet wurde und aus 11 der führenden japanischen Forschungsuniversitäten besteht.
Russell Group: Die Russell Group vertritt 24 führende forschungsintensive britische Universitäten.
The Group of Eight (Go8): Go8 ist eine Koalition von 8 weltweit führenden forschungsintensiven Universitäten in Australien.
U15 Group of Canadian Research Universities: Die U15-Gruppe kanadischer Forschungsuniversitäten ist ein Verbund der forschungsintensivsten kanadischen Universitäten.