Die Sojus-Rakete mit der ICARUS-Antenne an Bord. Foto: Max-Planck-Institut für Verhaltensforschung

Völlig losgelöst

Alexander Gerst ins All gestartet und unterwegs zum Konstanzer Weltraumprojekt ICARUS

Am heutigen 6. Juni um 13.12 Uhr MESZ ist der deutsche Astronaut Alexander Gerst vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet. An Bord einer Sojus-Rakete ist Gerst gemeinsam mit Roskosmos-Kommandant Sergej Prokopjew und NASA-Astronautin Serena Auñón-Chancellor in Baikonur abgehoben.

Mit Ankunft auf der ISS zwei Tage später beginnt Gersts Mission „Horizons“, die er zeitweise als Kommandant der ISS auch leiten wird. Teil dieser Mission ist unter anderem das Project ICARUS („International Cooperation for Animal Research Using Space“)  der Universität Konstanz und des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell. Voraussichtlich im August 2018 wird die ICARUS-Antenne in einem sogenannten „Spacewalk“ an der Außenseite der Raumstation montiert werden. Über die Antenne werden die Daten der besenderten Tiere empfangen. Die ISS wiederum sendet die global empfangenen Daten an die öffentlich zugängliche Datenbank „Movebank“ für Wanderbewegungen des Max-Planck-Instituts für Ornithologie. 

ICARUS
Das ICARUS-Weltraummodul wird im Rahmen des Konstanzer Forschungsbereichs „Collective Behaviour“ (Kollektivverhalten) die globale Beobachtung der Wanderbewegungen von Tieren (z. B. Zugvögel, Fledermäuse, Meeresschildkröten) ermöglichen, die mit kleinen Sendern ausgestattet sind. Darüber hinaus können Umweltdaten (z. B. Windstärke und -richtung, aber auch die Ausbreitung von Virenstämmen) aus der Umgebung der besenderten Tiere erhoben werden. Auf diese Weise wird ICARUS uns nicht nur in die Lage versetzen, das Zusammenspiel zwischen Tierwanderungen und dem globalen Ökosystem besser zu verstehen, sondern auch bei der Vorhersage von Naturkatastrophen unterstützen.