Konzeptualisierung und Behandlung von Persönlichkeitsstörungen
Wann
Donnerstag, 6. Februar 2025
19:30 bis 21 Uhr
Wo
R 611
Veranstaltet von
Dr. Michael Odenwald, Prof. Dr. Daniela Mier, Prof. Dr. Andrea Hartmann Firnkorn, Hochschulambulanz für Forschung und Lehre, Fachbereich Psychologie
Vortragende Person/Vortragende Personen:
Prof. Dr. Babette Renneberg, Freie Universität Berlin
Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Ringvorlesung Psychotherapie“.
Seit mehr als 12 Jahren – seit der Erstellung des DSM 5 –gibt es Veränderungen in der diagnostischen Konzeptualisierung von Persönlichkeitsstörungen. Während bisher unterschiedliche kategoriale Diagnosen einer Persönlichkeitsstörung zur Verfügung standen, wird in der ICD-11 eine dimensionale Beurteilung von stabilen Beeinträchtigungen im Bereich des Selbst und der zwischenmenschlichen Funktionen vorgestellt. Eine Persönlichkeitsstörung kann nun in leicht, mittel und schwer eingeteilt werden, in Abhängigkeit des Ausmaßes der Beeinträchtigung. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine Persönlichkeitsstörung über fünf Merkmalsausprägungen qualitativ zu spezifizieren. Von den früheren Persönlichkeitsstörungen aus der ICD-10 bleibt lediglich die Borderline Persönlichkeitsstörung in der Form eines Borderline-Musters erhalten, welches zusätzlich diagnostiziert werden kann. An Beispielen wird der Transfer von ICD-10 zu ICD-11 für die klinische Praxis und für die Therapieplanung erläutert. Es werden erste vorliegende diagnostische Verfahren vorgestellt, Fallkonzepte und Chancen sowie Herausforderungen des neuen Diagnosesystems diskutiert.