Profil der Universität Konstanz
Spitzenforschung, Exzellenz in Lehre und Studium, Internationalität und interdisziplinäre Zusammenarbeit stehen seit ihrer Gründung als Reformuniversität im Jahr 1966 für die Universität Konstanz. Diese klare Ausrichtung führte früh zu einem unverwechselbaren Profil, das sich durch hohe Qualität, Innovation und Kreativität in allen Leistungsdimensionen auszeichnet. Die „Erfolgsgeschichte der Universität Konstanz“ (Lord Dahrendorf, 2006) basiert seit ihrer Gründung im Jahr 1966 auf Modernisierung und der Reform von innen, die alle Mitglieder leben.
Die Universität Konstanz gehört zu den elf Exzellenzuniversitäten bzw. -verbünden in Deutschland. Sie ist eine von nur sechs Universitäten, die durchgängig seit 2007 in allen Förderlinien der Exzellenzinitiative und -strategie erfolgreich sind. Bereits in der ersten Ausschreibungsrunde der Exzellenzinitiative im Jahr 2006 wurde der Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ (2006 - 2019) bewilligt. Ihre Position stärkte die Universität Konstanz im Jahr 2007 mit der Graduiertenschule Chemische Biologie sowie mit dem Zukunftskonzept „Modell Konstanz - für eine Kultur der Kreativität“. In der zweiten Runde 2012 baute die Universität mit einer zusätzlichen Graduiertenschule Entscheidungswissenschaften ihre Position in der Spitzenforschung aus und verlängerte erfolgreich alle bestehenden Einrichtungen, auch ihr Zukunftskonzept.
Im Rahmen des Nachfolgeprogramms zur Exzellenzinitiative, der Exzellenzstrategie, werden seit 1. Januar 2019 zwei Konstanzer Exzellenzcluster gefördert: Das „Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour“ und „The Politics of Inequality: Perceptions, Participation and Policies“. Mit ihrem Konzept „Universität Konstanz - creative.together“ ist die Universität Konstanz seit Juli 2019 in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten der Exzellenzstrategie erfolgreich. Das Konzept baut auf der bisherigen Strategie der Universität auf und entwickelt ihre „Kultur der Kreativität“ systematisch weiter.
Enger Dialog und kurze Wege
Die Universität Konstanz ist eine Campusuniversität mittlerer Größe, die sich durch ihre kurzen Wege auszeichnet. Flache Strukturen und Hierarchien fördern die Flexibilität und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den und innerhalb der dreizehn Fachbereiche, die in den drei Sektionen Mathematik-Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften sowie Politik – Recht – Wirtschaft zusammengefasst sind, und der Verwaltung. Enger Dialog und gute Kommunikation sind die Antriebskraft der auf allen Ebenen gelebten Kultur der Kreativität.
Vorzüge, Werte und Besonderheiten der Universität, wie sie bereits im Gründungsbericht formuliert sind:
- Geradlinigkeit, Offenheit, Authentizität und Beweglichkeit
- Vielfalt, Kommunikation und Integration
- Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie
- flexible und anpassungsfähige Strukturen als Basis für internationale Spitzenforschung
Exzellente Spitzenforschung
In der Forschung ist das Profil der Universität Konstanz wesentlich geprägt durch Kooperationen über die Grenzen von Fächern, Fachbereichen und Sektionen hinweg. Auch hier fördern die flachen Hierarchien und die Sektionsstrukturen ohne Institute die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist dabei die leistungsbezogene Mittelvergabe durch den Ausschuss für Forschungsfragen (AFF) bei geringer Grundausstattung von Professuren.
Ihr Forschungsprofil konnte die Universität Konstanz im Rahmen der Förderlinien der Exzellenzinitiative und der Exzellenzstrategie stärken. Die strategische Steuerung der Maßnahmen des Zukunftskonzepts und die Stärkung durch die weiteren Einrichtungen der Förderlinien haben den Profilbildungsprozess weitergeführt: Neben den Erfolgen in der Exzellenzinitiative und -strategie wurde die Profilbildung der Universität darüber hinaus durch die Sonderforschungsbereiche SFB 969 „Chemical and Biological Principles of Cellular Proteostasis“ und SFB 1214 ,,Anisotropic Particles as Building Blocks: Tailoring Shape, Interactions and Structures" der DFG sowie die Beteiligung am SFB-TRR 161 Quantitative Methods for Visual Computing sowie SFB-TRR 353 „Regulation von Entscheidungen in Zelltodprozessen“ geprägt.
Aus diesen Erfolgen leiten sich die fünf wesentlichen Schwerpunkte in der Forschung ab:
- Kollektives Verhalten
- Kulturelle Dynamiken und gesellschaftliche Transformationen
- Material – Funktion – Quanten
- Molekulare Prinzipien des Lebens
- Ungleichheit und Konflikt
In diesen Profilbereichen kommen das fachbereichs- und auch sektionsübergreifende Arbeiten und die enge Verbindung zwischen den Exzellenzclustern, den Graduiertenschulen und dem Zukunftskonzept zum Ausdruck.
Wissenschaftliche Profilbildung unterliegt einer ständigen Dynamik. Aus diesem Grund überprüft die Universität Konstanz ihre Profilbereiche in der Forschung kontinuierlich und entwickelt sie weiter. In Konstanz arbeiten zur Zeit
- vier Sonderforschungsbereiche,
- zwei Forschungsgruppen und vier Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
eingebettet in unsere Forschungseinrichtungen. Die Universität ist außerdem an zahlreichen EU-Netzwerken und Projekten beteiligt. Zusätzlich förderlich hierfür ist die Lage der Universität im Dreiländereck zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Konstanz werden regelmäßig für ihre Forschungsleistung ausgezeichnet: So wurde allein der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis bereits acht Mal (seit 1989) sowie der Balzan-Preis drei Mal (nach 1996, jüngst in 2017 und 2018) an Konstanzer Forschende verliehen. Darüber hinaus spiegelt sich die Forschungsstärke regelmäßig in den herausragenden Platzierungen der Universität im Förderranking der DFG wider.
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Die Universität Konstanz strebt an, einen europäischen Spitzenplatz in der Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einzunehmen. Bundesweit einzigartig im Bereich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist das Zukunftskolleg. Es bietet Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern ein interdisziplinäres Arbeitsumfeld mit exzellenten Forschungsbedingungen und größtmöglicher Freiheit. Die Konstanz Research School (KRS) vereint die unterschiedlichen Promotionsformen an der Universität Konstanz unter einem Dach und garantiert allen Promovierenden dieselben hohen Qualitäts- und Betreuungsstandards sowie gleichberechtigten Zugriff auf relevante Serviceangebote – unabhängig von der Promotionsart und dem angestrebten Karriereweg.
Die Universität hat sich durch einen Nachwuchskodex der besonderen Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern verpflichtet. Sie fördert DoktorandInnen in Promotionsprogrammen, unterstützt NachwuchswissenschaftlerInnen vor der Professur in ihrer frühen Selbstständigkeit und bietet ihnen ein Arbeitsumfeld, das es ihnen ermöglicht, sich auf ihre wissenschaftliche Qualifikation zu konzentrieren.
Exzellente Lehre und Studium aus Forschung
Das Lehrangebot für die mehr als 10.900 Studierenden umfasst über 100 Studienangebote in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften sowie Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften. Viele davon sind interdisziplinär angelegt, darüber hinaus gibt es eine Reihe von internationalen Angeboten wie zum Beispiel die Master-Studiengänge „Public Administration and European Governance“ und „Quantitative Economics“. Ausgezeichnete Rankingergebnisse bestätigen regelmäßig die hervorragende Studienqualität, beispielsweise das THE-Ranking "World University Rankings" 2023 (Platz 23 bundesweit, Gruppenplatzierung 201-250 weltweit), im THE-Ranking „150 under 50“ im Jahr 2016 (Platz 1 bundesweit, Platz 7 weltweit), dem CHE-Hochschulranking 2022 und der AbsolventInnenbefragung 2015/2016. Die Universität verpflichtet sich einer Kultur der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung der wissenschaftlichen Lehre aus der Forschung heraus, durch die Nutzung aktueller Forschungsergebnisse- und Methoden in Lehre und Studium. Dies erfolgt auch durch die Integration von Infrastrukturplattformen in den Lehrbetrieben. Auch die Verbundforschungsvorhaben werden in die Lehre rückgekoppelt. Exzellenz und Internationalität versteht die Universität Konstanz als integralen Bestandteil der Lehrqualität, mit dem Ziel einer verlässlichen Internationalisierung des Studienangebots. Die Angebote des Hochschuldidaktikzentrums (HDZ) stärken die Qualität der Konstanzer Lehre, die Binational School of Education (BiSE) steuert, koordiniert und entwickelt als hochschulübergreifender Lehr- und Forschungsverbund alle Bereiche der Lehrerinnen- und Lehrerbildung an der Universität Konstanz – gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Thurgau, dem Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien) Rottweil und den Partnerschulen.
Internationalisierung
Die Universität Konstanz baut kontinuierlich ihre internationale Sichtbarkeit aus. Für die Exzellenz in Forschung und Lehre gewinnt sie hervorragende internationaler Forscherinnen und Forscher sowie Studierende. Sie arbeitet mit exzellenten forschungsstarken Universitäten weltweit zusammen. Auf diese Weise garantiert die Universität Konstanz internationale Wettbewerbsfähigkeit bei einer gleichzeitig guten Verbindung von internationaler und regionaler Orientierung.
Internationale Sichtbarkeit, Dialog mit der Öffentlichkeit, Wissenstransfer und regionale Verankerung
Die Universität Konstanz, die 1966 mit zukunftsweisenden Reformideen gegründet wurde, hat ihr spezifisches Modell einer zwar mittelgroßen, aber sehr forschungsstarken, innovativen und flexiblen Institution für die Erarbeitung und Vermittlung von neuem Wissen stetig weiterentwickelt. Dieses einzigartige „Modell Konstanz“, das durch ein hohes Maß an Interdisziplinarität in Forschung und Lehre sowie flache Strukturen (auch in der Verwaltung) geprägt ist, gibt ihr besondere Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wissens- und Technologietransfer.
Die Universität definiert ihren Wissens- und Technologietransfer als einen wechselseitigen Prozess zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Sie teilt den Wissens- und Technologietransfer analog des vom Wissenschaftsrates verabschiedeten Positionspapieres (2016) in die drei Handlungsfelder „Kommunizieren“, „Beraten“ und „Anwenden“ ein. In diesen Bereichen werden die unterschiedlichen Formen der Transferarbeit der Universität zusammengefasst. Von den vielfältigen Kanälen und Maßnahmen der Wissenschaftskommunikation, die die internationale Sichtbarkeit der Universität in den vergangenen Jahren gestärkt haben, über die wissenschaftliche Politikberatung und Gutachtenerstellung bis hin zu Ausgründungen ist die Bandbreite, auf der sich die Universität zur Transferarbeit verpflichtet, bewusst sehr weit aufgestellt.
Als starker Partner der Universität Konstanz im Dialog mit der Gesellschaft setzt sich die Universitätsgesellschaft (UGK e.V.) für die regionale Sichtbarkeit und die Verankerung universitärer Themen ein. Das Präsidium besteht aus engagierten und regional bekannten Persönlichkeiten, die den Transfer- und Fördergedanken vorleben und authentisch in die Region tragen können.
Bei allen Maßnahmen achtet die Universität Konstanz auf eine gute regionale Verankerung – besonders auch in ihrer Rolle als einer der großen Arbeitgeber(Innen) der Region: Von den 2.200 an der Universität Konstanz Beschäftigten arbeiten 1.300 Personen im wissenschaftlichen und 980 Personen im wissenschaftsunterstützenden Bereich.
Kontakt zu Ehemaligen, Freunden und Förderern
Zum großen Alumni-Netzwerk der Universität Konstanz gehören Studierende und Mitarbeiter ebenso wie Ehemalige, Förderer und Freunde. Für alle Angehörigen der Universität, sowie für Partner und Arbeitgeber bietet die Online-Alumni-Plattform vielfältige Möglichkeiten, miteinander in Kontakt zu kommen, sich wiederzufinden und regional und international zu vernetzen.
Die Universität Konstanz lädt Studierende ab dem erstem Semester in ihr Alumni-Netzwerk ein und bietet die Mitgliedschaft im Alumni-Verein, VEUK e.V., bis zwei Jahre nach Studienende beitragsfrei an. Der Alumni-Verein hat mehrere tausend Mitglieder, unterstützt jährlich ca. 50 netzwerkbezogene Förderprojekte (davon zahlreiche studentische Vorhaben) und vergibt Deutschlandstipendien und Examens-Preise.
Der Alumni-Gedanke der Universität Konstanz ist international: In zahlreichen europäischen und außereuropäischen Kooperationen und Projekten wie den Forscher-Alumni-Strategien der Alexander von Humboldt-Stiftung und den Alumni-Förderprogrammen des DAAD baut die Universität seit vielen Jahren ihr internationales Netzwerk von studentischen und wissenschaftlichen Alumni weiter aus. Viele Maßnahmen wurden durch die Gründung von internationalen Alumni-Clubs nachhaltig verstetigt.
Gleichstellung und Serviceangebote
Die Universität Konstanz verpflichtet sich der Gleichstellung von Frauen und Männern, der Chancengleichheit sowie der Familienförderung. Die Leistungen und Services der Universität in diesen Bereichen sind mehrfach ausgezeichnet und bundesweit Alleinstellungsmerkmale – zum Beispiel das Kinderhaus für 100 Kinder zwischen 6 Monaten und 6 Jahren und die Verabschiedung eines Genderkodex im Jahr 2010. Eine herausragende Stellung hat auch die täglich geöffnete Bibliothek.
Von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius wurde sie als „Bibliothek des Jahres 2010“ ausgezeichnet. Im Studierenden-Service-Zentrum (SSZ) erhalten die Studierenden alle Services rund um ihr Studium aus einer Hand. Das Welcome Centre bietet umfangreiche Services für (internationale) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Personalentwicklung, Nachwuchsförderung und Lehrkompetenzentwicklung für WissenschaftlerInnen auf allen Karrierestufen bietet das Academic Staff Development.
Förderung von Berufsbefähigung und Karrieren
Die Universität Konstanz fördert gezielt die Berufsbefähigung und Karrieren ihrer Absolventinnen und Absolventen. Eine enge Kooperation zwischen Lehrenden, Fachbereichen, dem Career-Service sowie dem Alumni-Bereich sichert eine Vielzahl an Angeboten – etwa die Praktikums- und Stellenvermittlung, das universitätsweite Mentoringprogramm und die Einbindung von Alumni in die Lehre. Für Karrierewege in der Wissenschaft bietet das Academic Staff Development professionelles Coaching und Training in wissenschaftsrelevanten Kompetenzen.
Studentische Mitwirkung und -gestaltung
Die Universität Konstanz fördert und fordert, dass ihre Studierenden in Entscheidungsprozessen und Gremien konsequent mitwirken und sich beteiligen.
Nachhaltigkeit
Die Universität Konstanz verpflichtet sich zu nachhaltigem Handeln in den Bereichen Forschung, Lehre und Verwaltung. Sie bezieht den Begriff der Nachhaltigkeit dabei umfassend auf die Bereiche Ökonomie, Gesellschaft, Politik und Ökologie. Nachhaltige Entwicklung ist eines der strategischen Zukunftsthemen der Universität und ihr Senat hat eine Arbeitsgruppe Nachhaltige Entwicklung einberufen, deren Mitglieder aus allen Gruppen der Universität kommen. Ein weiteres wichtiges Element ist das studentisch geführte Green Office.
Soziales und gesellschaftliches Engagement
Die Universität Konstanz und ihre Mitglieder verpflichten sich dem sozialen und gesellschaftlichen Engagement. Mitglieder der Universität engagieren sich aktuell in gut 150 Initiativen und Bereichen.