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Thermokraft und Thermodiffusion
In Gegenwart eines Temperaturgradienten tritt in einem Leiter
neben dem durch das Ohmsche Gesetz beschriebenen elektrischen Strom
noch ein zweiter Strombeitrag, der Thermodiffusionsstrom, auf.
Wenn auf Grund der äußeren Bedingungen kein elektrischer Strom
fließen kann, müssen sich beide Strombeiträge zu null kompensieren.
Da der Ohmsche Strom proportional zur Spannungsdifferenz und der
Thermodiffusionsstrom proportional zur Temperaturdifferenz ist,
ergibt sich aus dieser Bedingung eine Proportionalität von
Spannungs- und Temperaturdifferenz entsprechend Gl. (1).
Dies wird im folgenden ausgeführt.
Wir stellen zuerst fest, daß die im Voltmeter gemessene Differenz
(10)
des elektrochemischen Potentials als Wegintegral über seinen
Gradienten entlang der drei Leiterabschnitte
zwischen den Voltmetereingängen
und
(s. Abb. 1)
ausgedrückt werden kann:
|
(11) |
Da das elektrochemische Potential nach (7) an den Lötstellen
jeweils stetig ist, gibt es -- ausgedrückt durch das
elektrochemische Potential
-- keine
Beiträge zu (11) von den Lötstellen.
Andererseits gilt für die Thermospannung der exakte Ausdruck
|
(12) |
Falls die Seebeck-Koeffizienten beider Metalle nicht von der
Temperatur abhängen, reduziert sich Gl. (12) auf Gl. (1). Durch
Vergleich der Integranden der Wegintegrale (11) und (12) finden wir die
Gleichung
|
(13) |
welche die lokale Form des Thermospannungsgesetzes darstellt.
Man kann nun zeigen, daß diese Beziehung (13) aus der
Thermodiffusion der Leitungselektronen resultiert.
Dies gilt in gleicher Weise für Metalle wie für Halbleiter.
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Klaus Froböse
4. Juni 1999